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SÜD-OST Aug/Sep 2014

23 Georg Julius Philip Merkel kommt am 7. Mai 1829 in Hanno- ver zur Welt. Ab 1849 studiert er Rechts- wissenschaften an der Universität Göttin- gen. Zu Beginn seiner Studienzeit schließt er sich der Burschen- schaft Hannovera Göttingen an, aus der er 1878/79 austritt, um das Corps Hansea Göttingen zu grün- den, welches jedoch nur wenige Jahre exis- tieren sollte. Nach den Staatsexamina kehrt Merkel zurück in seine Heimatstadt und wird 1855 als Verwaltungsjurist Stadt- sekretär Hannovers. 1866 verschlägt es ihn nach Berlin: Dort ist er als Minister im Preußischen Reichsministerium des Innern tätig. Zwei Jahre später berufen das Magistrat und die Wahlmänner des Bürgervorsteherkollegiums Merkel zum Stadtsyndikus in Göttingen, wo der am- bitionierte Politiker 1870 schließlich zum Bürgermeister gewählt wird. 1885 folgt Markels Ernennung zum Oberbürger- meister der Stadt Göttingen.Trotz eini- ger Widerstände, beispielsweise von Seiten der Bauern, gilt die Begrünung des Hainberges als Lieblingsprojekt des engagierten Bürgermeisters: Den Startschuss setzt Merkel im April 1871 mit der Pflanzung der Friedensei- che oberhalb des Reinsbrunnens. Die kahlen Hü- gel im Osten der Stadt zu bepflan- zen, wird bereits Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahr- hunderts angestrebt, der Versuch ist aber von mäßigem Erfolg gekrönt. Der Hain- berg dient zu dieser Zeit noch als Ort des Kalksteinabbaus. Zudem nutzen die Bau- ern das Gebiet als Weidegrund für ihre Nutztiere und als Ackerland. Begeistert ist Merkel von dem damaligen Anblick der Region nicht. In Merkels Erinnerung heißt es zu dem Eindruck, den die Umge- bung Göttingens bei seinem Amtsantritt machte: „Der Anblick der Wüste hier ist kaum trost- und hoffnungsloser als der Merkelstraße Ja, wo sind wir denn hier...? Georg Merkel - Moderner Göttinger Oberbürgermeister Georg Julius Philipp Merkel trug während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister Göttingens maßgeblich am heutigen Stadtbild bei. Bekannt ist er heute noch als Verbesserer des städtischen Hygienestandarts und der Aufforstung des Hainberges im Göttinger Wald. Bildnis auf dem Merkelstein

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