12 NachdemüberMonatehinwegoffenwar,wasnunendgültigmitdemehemaligen Gebäude der Voigt-Realschule in Göttingen passieren wird, hat das Goethe-Insti- tut Interesse an der leerstehenden Immobilie zum Ausdruck gebracht. Die Mit- glieder des Bauausschusses sind sich einig: „Etwas Besseres kann der Stadt nicht passieren.“ GOETHE-INSTITUT WILL SCHULE KAUFEN Ehemalige Voigtschule in der Bürgerstraße Nach dem Umzug der Voigt-Realschule in die Theodor-Heuss-Straße im Jahre 2011 wurden die Räumlichkeiten in der Bür- gerstraße 15 auf unterschiedliche Weise genutzt: unter anderem als Kindertages- stätte, nebenbei als Probebühne für das Deutsche und Junge Theater Göttingen und im vergangenen Jahr als Notunter- kunft für wohnungssuchende Studenten und Flüchtlinge. All diese Nutzungen wa- ren jedoch von Anfang an als kurzfristige geplant und auch die Idee, das Städtische Museum dort in Zukunft dauerhaft un- terzubringen, wurde mittlerweile wieder verworfen. Nun will das international anerkannte Go- ethe-Institut die Immobilie kaufen. Der- zeit befindet sich der Göttinger Sitz der Einrichtung im Fridtjof-Nansen-Haus in der Merkelstraße, das im Besitz der Stadt ist. Laut Institut sind die Räumlichkeiten des Hauses inzwischen nicht mehr geeig- net für den gestiegenen Nutzeranspruch und dringend renovierungsbedürftig – hierfür fehlt jedoch das nötige Geld. Die Lage der ehemaligen Voigt-Realschule ist zentral und von Innenstadt, Bahnhof und Uni schnell zu erreichen. Das Ziel des Instutes, die Öffentlichkeit Göttingens einzuladen und einen internationalen Kulturort zu schaffen,wäre daher mit dem neuen Standort besser zu realisieren. Der Verein plant außerdem, einige leerstehen- de Räume der Schule für kulturelle Zwe- cke zu vermieten; die Aula soll als „Bür- ger-Zentrum“ dienen. Zusätzlich erfüllt die Immobilie als ehemaliges Lehrgelände die Anforderungen des Goethe-Instituts als Unterrichtseinrichtung. Das alles wür- de die Bürgerstraße 15 zu einem idealen Sitz des Vereins machen. Die Unterbrin- gung der internationalen Studierenden würde in einem separaten Gebäude statt- finden. Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler äußerte sich bereits in der Vergan- genheit zustimmend, das Institut würde der Stadt Göttingen mit dem Erwerb des Grundstückes dauerhaft erhalten bleiben. Zudem fielen dadurch endlich die laufen- den Kosten für den Leerstand weg. Der Verkauf des Schulgebäudes an das Goethe-Institut wurde auch in der Sit- zung des Ausschusses für Bauen, Planung und Grundstücke am 5. März sehr posi- tiv von den Mitgliedern beurteilt; man sei froh und dankbar über das Goethe-In- stitut als idealen Käufer und Investor. Einzig die Piratenpartei bemängelte, es sei eine „Hoppla-Hop“-Aktion mit we- nig Transparenz gewesen. In der am 13. März stattgefundenen Ratssitzung wurde der Verkauf endgültig beschlossen, nur Piraten- und Linksfraktion stimmten aufgrund des „undemokratischen“ Ver- fahrens dagegen. Der Umzug soll noch 2015 beginnen. Was mit der ebenfalls leerstehenden Baptistenkirche nebenan passieren wird, ist aber nach wie vor un- klar. (mw) Archivbild