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SÜD-OST 06|2015

23 Ja, wo sind wir denn hier...? ARNIMWEG Ludwig Achim von Arnim: Ein Romantiker aus Berlin Mit seinen zahlreichen Novellen, Romanen und Dichtungen erschuf Ludwig Achim von Arnim eine ganz neue Gattung der Literatur: die Heidelberger Romantik. Als einer der einflussreichsten Vertreter war er eine Inspiration für viele junge Autoren und Dichter. Sein Beitrag hat die Welt der Schriftstellerkunst nachhaltig geprägt. Ludwig Achim von Arnim wird am 26. Januar 1781 als Carl Joachim Friedrich Ludwig von Arnim in Berlin geboren. Da seine Mutter nur wenige Wochen nach der Geburt stirbt, wird er mit seinem Bruder Carl Otto von seinem Vater, einem preußi- schen Kammerherrn, zu seiner Großmutter geschickt. In Berlin und Zernikow genießt der junge Arnim eine großbürgerliche Er- ziehung, von 1793 bis 1798 besucht er das Joachimsthalsche Gymnasium. Nach seinem Schulab- schluss beginnt er ein Jurastudium in Halle und beschäftigt sich nebenbei mit natur- wissenschaftlichen Studien. 1800 zieht er nach Göttingen, wo er Mathematik stu- diert. Seine Aufsätze veröffentlicht er in dem Werk „Versuch ei- ner Theorie der elektrischen Erscheinung“, außerdem arbeitet er mit seinem Professor Ludwig Wilhelm Gilbert an den „Annalen der Physik“. Die naturwissenschaftlichen Themen bringt er später teilweise in seinen literarischen Schriften ein. Durch die Begegnungen mit den Schrift- stellern Ludwig Tieck, Johann Wolfgang von Goethe und Clemens Brentano – später sehr gute Freunde – wird Arnims Interesse an Literatur geweckt. Nach seinem Hoch- schulabschluss 1801 unternimmt er mit seinem Bruder eine etwa dreijährige Bil- dungsreise durch Eu- ropa. Unter anderem besucht er Dresden, Prag und Wien, später Italien,Frankreich und England. Während der Reise arbeitet er an seinem ersten literari- schen Werk, „Hollins Liebeleben“, inspiriert durch die tragische Liebesgeschichte von Goethes „Werther“. In Frankfurt trifft er zum ersten Mal Bettina Brentano und bereist mit ihrem Bruder Cle- mens den Rhein.Nach seiner Rückkehr aus Schottland und Eng- land beginnt eine intensive literarische Zu- sammenarbeit mit Brentano in Heidelberg. 1805 bis 1808 veröffentlichen sie ihre ge- meinsame Volksliedersammlung „Des Kna- ben Wunderhorn“ in drei Teilen. Die von Arnim dichterisch verändertenTexte führen zum Streit zwischen den Romantikern, da die Änderungen aus Brentanos Sicht eine Ludwig Achim von Arnim, Gemälde von Peter Eduard Ströhling, 1804

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