20 zung von Napoleons „Code civil“,welcher die gesetzliche Gleichberechtigung von Juden beinhaltet. Von 1815-1816 arbei- tet Heine als Volontär beim Frankfurter Bankier Rindskopff.Während seiner Zeit in Frankfurt erlebt er als Bewohner der Frankfurter Judengasse antisemitische Anfeindungen seitens der Bevölkerung und Ausgrenzung intensiv mit. Die Teil- nahme an der Frankfurter Freimaurerlo- ge „Zur aufgehenden Morgenröte“ und deren Anerkennung jüdischer Mitglieder schafft einen Kontrast zu jenem Alltag. 1816 wechselt er erneut den Wohnsitz und beginnt im Bankhaus seines wohl- habenden Onkels Salomon Heine in Hamburg zu arbeiten. Später versucht er sich mit einem eigenen Tuchgeschäft selbstständig zu machen, welches bereits 1819 Bankrott geht. Während es Heine auf der ökonomischen Ebene an Nei- gung und Können fehlt, offenbart sich seine wahres Talent auf dem literarischen Sektor. Seit 1815 übt er sich im Verfassen eigener Texte. 1817 wird ein Gedicht von ihm im „Hamburger Wächter“ publiziert. Zunächst entschei- det sich Heine aber dafür, eine akademi- sche Laufbahn ein- zuschlagen. 1819 be- ginnt er ein Studium der Rechts- und Ka- meralwissenschaften in Bonn. Im Win- tersemester 1819/20 wechselt er schließ- lich an die Georgia Augusta. Aufgrund einer Duellaffäre muss er Göttingen jedoch nach wenigen Monaten wieder verlassen. Jenes Duell entwickelt sich zwischen Heine und einem Kommili- tonen, welcher sich herablassend über dessen jüdische Herkunft geäußert hatte. Als Konsequenz relegiert die Universität Heine und seinen Widersacher für ein Semester. Auch aus einer Burschenschaft wird der Rebell ausgeschlossen, da er ge- gen das Keuschheitsgebot verstößt.Wäh- rend seiner Studentenzeit in Göttingen verfasst Heine eines seiner berühm- testen Werke – „die Harzreise“ (1826). Auf dieser vierwöchigen Reise, die ihn von Göttingen durch den Harz bis nach Ilsenburg führt, dokumentiert Heine Erlebnisse, Begegnungen und Empfin- dungen. Seinem ehemaligen Studientort bringt er allerdings folgende sarkastische Bemerkung entgegen: „Im Allgemeinen werden die Bewohner Göttingens eingetheilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh; welche Heinrich-Heine-Straße (Foto: db)