Investor wolle „mit Billigung der Stadt den überwiegenden Teil der Bäume abholzen“, damit ginge nach Ansicht von Pro Non- nenstieg die grüne Lunge des Viertels ver- loren. Die Stadt halte zudem an den Rahmen- bedingungen fest, die eine GFZ von 0,95 und eine vierstöckige Bebauung vorsehen. Dem gegenüber fordere Pro Nonnenstieg weiterhin eine maximale GFZ von 0,55, derzeit habe das Gelände eine GFZ un- ter 0,3. In der Diskussion um die GFZ sei auch eine Bebauung der Kleingartenanla- ge „Am Rohns“ thematisiert worden. Pro Nonnenstieg widerspreche hier aber ent- schieden der kursierenden Auffassung, die BI plädiere für eine solche Bebauung. Eine Äußerung des Pro Nonnenstieg-Presse- sprechers sei hier falsch dargestellt worden. Die Bürgerinitiative bedauere die Verärge- rung, die hieraus erwachsen sei. Der Sat- zungszweck von Pro Nonnenstieg sehe „die Erhaltung der Grünzonen im nördlichen Ostviertel als […] wichtigstes Anliegen vor! Zu den Grünflächen gehören selbst- verständlich auch die Kleingärten“. Als weitere Hauptforderungen gibt die BI eine flache Randbebauung und eine Um- weltentlastung hinsichtlich Straßenver- kehr,Lärm,Feinstaub und Infrastruktur an. Investor Borzou Rafie Elizei: „Ich würde gern über weitere ökologi- sche Themen sprechen“ Investor Borzou Rafie Elizei (EBR, Ge- schäftsführender Gesellschafter) lobte im Gespräch mit SÜD-OST die professio- nelle Organisation des Workshops, den er als durchaus konstruktiv empfunden habe. Es seien sowohl Gemeinsamkeiten mit den Bürgerinitiativen festgestellt als auch strit- tige Punkte behandelt worden. Wenig Verständnis habe Rafie für die For- derung, den Grünbestand auf dem Gelän- de als Wald einstufen zu lassen, die seitens der BI gestellt wurde.„Es liegen Gutachten vor, dass es sich hier nicht um einen Wald handelt,daher ist es unverständlich,warum hierüber überhaupt diskutiert wird. Es gibt innerhalb einer Demokratie gewisse Spiel- regeln und man kann sich nicht einfach darüber hinwegsetzen,wie es gerade passt.“ Daran anknüpfend sehe er als generelles Manko im Dialog mit den BI, dass diese externen Fachleuten (Gutachter, Architek- ten) regelmäßig die Kompetenzen absprä- chen,wenn deren Ergebnisse nicht mit den Vorstellungen der Bürgerinitiativen verein- bar seien. Für bedauerlich befindet der Investor, dass sich die BI in der Diskussion um ökolo- gische Lösungen stets auf den 100%igen Erhalt des Grünbestandes beschränkten. Der Erhalt der Grünstrukturen sei un- umstritten ein wichtiger Punkt, jedoch bei weitem nicht der einzige; vor allem gehe es nicht um alles oder nichts, wie von der BI geschildert. Gern würde Rafie zudem auch über weitere ökologischeThemen sprechen, angefangen bei eine alternativen Heizung bis zu wichtigen Themen wie Müllentsor- gung, Car-Sharing oder Elektromobilität Für solche Inhalte habe die Diskussion je- doch bislang keinen Raum gelassen. ZumThema Bauästhetik erklärte Rafie,dass sich über Geschmack letztlich immer strei- ten lasse. Diesbezügliche Erhebungen, die von der Nonnenstieg-Bürgerinitiative ein- gebracht wurden, halte er jedoch aufgrund einer Beteiligung von lediglich 14 Personen nicht für repräsentativ. Befürchtungen, es könne am Nonnenstieg eine Bebauung im Stil des Iduna-Zentrums entstehen, könne Rafie nicht nachvollziehen,da sich nicht nur die Geschosszahlen sondern auch die Ent- würfe deutlich davon unterschieden. 19